Für viele ist erst Weihnachten, wenn auch der Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt ist. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Weihnachtsbaum vor knapp 500 Jahren (1527). Die Ursprünge gehen aber noch weiter zurück und vermuten heidnische Bräuche als Vorreiter der Weihnachtsbaum-Tradition. Immergrüne Pflanzen standen schon in vielen früheren Kulturen für Lebenskraft und Fruchtbarkeit.
In Österreich wurde erstmalig ein Weihnachtsbaum im Jahr 1814 in Wien aufgestellt. In Tirol nennt man den Weihnachtsbaum einfach Christbaum. Hier wird manchmal sogar noch der Baum auf dem eigenen Grundstück selbst geschlagen und anschließend festlich geschmückt. Dabei hilft jedes Familienmitglied mit. Weihnachtsbäume sollten drei Tage vor dem elften Vollmond des Jahres geschlagen werden. Dies ist meist noch im November, manchmal fällt dies aber auch auf Dezember. Dann behalten die Bäume ihre Nadeln sehr lange Zeit.
Noch älter als der Christbaum, ist in Tirol der Brauch des Räucherns zwischen Weihnachten und Drei König. Dieser Brauch ist seit Jahrhunderten in Tirol verbreitet. Auch die Krippe hat eine viel längere Tradition. 1608 wurde die erste Krippe in Tirol aufgestellt. In Wenns im Pitztal wurde 1860 der weltweit erste Krippenverein gegründet. Heute gibt es in Tirol viele Krippendörfer, die die Kunst des Krippe bastelns pflegen.
Dass es zu Weihnachten Geschenke gibt, haben wir Martin Luther zu verdanken. Zuvor war es dem Nikolaus vorbehalten, Geschenke zu bringen. Um 1530 führte er diesen Brauch ein, der sich zuerst nur auf das evangelische Deutschland erstreckte und sich erst später auch auf die katholischen Regionen und den Alpenraum ausbreitete. Doch waren es bis vor nicht allzu langer Zeit eher bescheidene Geschenke, wie Äpfel oder Nüsse, mit dem sich die Kinder zufrieden geben mussten.
Doch seit wann feiern Christen eigentlich das Weihnachtsfest. Seit dem Jahr 336 ist der heutige Christtag als kirchlicher Feiertag der Geburt Christi belegt. Die Wintersonnwende wurde schon von den Römern gefeiert, die Christen übernahmen den Tag.